Interimslösung
Für eine gewisse Zeit
In Kooperation hat die Stadt Würzburg als Bauträger und der Caritasverband als Betriebsträger nach einer kurzfristigen Lösung gesucht, um dem Mangel an Betreuungsplätzen in Würzburg entgegen zu wirken. Somit ist im November 2018 unsere „Sternwarte“ als Interimslösung entstanden.
Auf längere Sicht wird auf dem Gelände der Goethe-Kepler-Grundschule ein Haus entstehen, in das wir als Einrichtung umziehen werden.
Zunächst als Einrichtung für drei Krippengruppen geplant hat sich schnell gezeigt, dass eine reine Ausrichtung auf den Bereich für unter 3jährige schwierig ist, zumal die Fertigstellung des geplanten Neubaus noch nicht absehbar ist. Insofern sind wir mit der Stadt schnell übereingekommen, dass wir eine der drei Gruppen sukzessive in eine Kindergartengruppe umwandeln werden.
Im ersten, herausfordernden Jahr des Aufbaus konnten wir uns auf die Krippenpädagogik konzentrieren. Ab dem zweiten Jahr (September 2019) und dem Erreichen des 3. Geburtstages der ersten Kinder, haben wir mit der Umwandlung der dritten Gruppe in die Nestgruppe begonnen und mit der Naturgruppe einen weiteren, pädagogischen Schwerpunkt hinzubekommen.
Somit heißt es nun neben der Kindergarten- auch den Bereich der Naturpädagogik in die Organisation des Alltags und die Planungen zu integrieren.
Hier stoßen wir bedingt durch die räumlichen Gegebenheiten der Interimslösung immer wieder an Grenzen und sind in unserer Flexibilität und kreativen Lösungsfindung gefordert.
Insbesondere das offene Arbeiten lässt sich durch die Verteilung auf zwei Stockwerke noch nicht so realisieren, wie wir es gerne möchten.
Bis zur Fertigstellung unseres endgültigen Hauses wird es noch etwas dauern. Dort werden wir dann mit zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen einziehen. Die Naturgruppe wird ihr Basislager weiterhin auf unserem Außengelände haben und ein fester Bestandteil unserer Einrichtung bleiben.
Naturpädagogik
Natur als Entwicklungsraum
Laut Herbert Renz-Polster (Kinderarzt) und Gerald Hüther (Hirnforscher) stellt die Natur für Kinder einen maßgeschneiderten Entwicklungsraum dar.
Eine Erfahrungswelt, die genau auf die Bedürfnisse von Weltendeckern (Kindern) zugeschnitten ist.
In der Natur können Kinder wirksam sein. Hier können sie sich selbst organisieren und bauen so an ihrem Fundament. Draußen können sie ihrem Drang nach Bewegung und Selbstausdruck freien Lauf lassen und werden so ihren Bedürfnissen gerecht. Die Kinder entwickeln Kraft und Ausdauer, Sicherheit, entwickeln ein stabiles Immunsystem und sind dadurch den Stürmen des Lebens gewachsen.
Durch das Beobachten, Forschen und Erkunden setzen sich die Kinder aktiv mit sich und der Natur auseinander. Im Austausch und der Interaktion mit Anderen begreifen sie Zusammenhänge, ziehen Rückschlüsse und können Erfahrungen als Wissen verarbeiten.
In der freien Natur werden alle Sinne der Kinder angesprochen. Sie erleben ein reichhaltiges Umfeld mit vertrauten Eindrücken, aber auch spannenden und aufregenden Situationen. Die Kinder können ihrem Forscherdrang freien Lauf lassen.
Basiskompetenzen werden im alltäglichen Miteinander geübt und erlernt. Die Kinder erleben natürliche Grenzen und werden dazu angeregt Lösungsstrategien zu entwickeln.
Das Spielzeug finden sie an unseren Spielorten in der Natur. Die Kinder bauen dieses phantasievoll in ihr Spiel mit ein und so wird die Kreativität angeregt.
Unsere Aufgabe ist es die Abläufe entsprechend zu organisieren, Sicherheit zu gewährleisten und das Tun der Kinder zu beobachten.
Zeit in der Natur ist Entwicklungszeit.
Raumstruktur
Hier lässt sich gut spielen
Um den Mangel an Betreuungsplätzen entgegen zu wirken, hat die Stadt Würzburg auf dem Gelände der Goethe-Keppler-Grundschule in kürzester Zeit eine Interimslösung geschaffen. In einem zweigeschossigem Containerbau können wir inzwischen bis zu 45 Kinder im Alter von 1-4 Jahren betreuen.
Weitere 18 Plätze für Kindergartenkinder wurden mit der Naturgruppe geschaffen. Hierfür steht ein Bauwagen als Basislager auf dem Außengelände zur Verfügung.
Innerhalb der nächsten Jahre entsteht hier ein Neubau, in dem die jetzigen drei Gruppen durch eine weitere Kindergartengruppe vervollständigt werden. Die Naturgruppe wird auch zukünftig auf dem Gelände bestehen bleiben.
Aktuell stehen uns drei Gruppenräume mit angrenzendem Schlafraum, Sanitärbereichen, ein Bewegungsraum sowie ein Bistro zur Verfügung.
Um den Kindern ein vielfältiges Angebot zu bieten haben wir die Gruppenräume mit unterschiedlichen Schwerpunkten ausgestattet. Das teiloffene Konzept ermöglichst es den Kindern ihren Interessen entsprechend den Spielbereich auszuwählen.
In der Kleinkindgruppe 1 (grün) gibt es ein „Mini-Atelier“. Hier finden die Kinder verschiedene Materialien, mit denen sie ihre kreative Ader entdecken und ausprobieren dürfen
In der Kleinkindgruppe 2 (blau) finden sich Materialen und Spiele für den Wahrnehmungsbereich. Durch Bohnenbad, Sandtisch, Spiegelzelt und vieles mehr haben die Kinder die Möglichkeit sich auf unterschiedliche Weisen wahrzunehmen und zu spüren.
Die Nestgruppe hält verschiedene Materialien zum Bauen- und Konstruieren, sowie eine Vielzahl an Utensilien für ein ausgeprägtes Rollenspiel bereit.
Selbstverständlich finden sich darüber hinaus in allen Gruppen weitere Materialien, mit denen die Kinder frei spielen und experimentieren können. Hierzu verwenden wir gerne Materialien wie Pappröhren, Flaschen und Dosen jeglicher Art, Knöpfe und weiteres Recyclingmaterial.
Für das angeleitete bzw. begleitete Spiel stehen u.a. Steck-, Fädel-, Zuordungsspiele, Puzzle, Regelspiele bereit.
Auf unseren Außenbereich hat die Naturgruppe ihr Domizil. Der Bauwagen dient im Wesentlichen als Basislager und als Rückzugsbereich. Im Wesentlichen spielt sich das Geschehen draußen ab. Hierfür befindet sich angrenzend an den Bauwagen ein in sich strukturieret gestalteter Spielbereich mit Matschküche; Experimentierecke; Lounge; Materiallager; Pflanzbeeten u.a.
Darüber hinaus befindet sich auf dem Außenspielgelände ein großer Sandkasten und ein Kletterturm.
Der gesamte Außenspielbereich kann sowohl von den Krippen- als auch von den Naturkindern genutzt werden.
Tagesstruktur
Der Tag hat viel zu bieten
Die einzelnen Elemente des Tages bieten den Kindern eine klare Struktur, an der sie sich orientieren können und durch die sie Sicherheit erfahren.
Entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Altersstufen wird der Tag gestaltet.
Die Tagesstruktur der Kleinkinder ist in erster Linie durch die Erfüllung der Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen und Wickeln geprägt. Da gerade im Krippenalter die individuellen Bedürfnisse für uns hierbei entscheidend sind, gibt es bei uns verschiedene Schlafens- und Essenszeiten.
Krippen- und Nestgruppe
Tagesstruktur Kleinkind- und Nestgruppe:
Zeit zum Ankommen: Für Frühaufsteher schon ab 07:00 Uhr
Zwischen 07:00 und 09:00 Uhr treffen die Kinder in der KiTa ein. Nach der Begrüßung durch die Erzieher können sich die Kinder ihren morgendlichen Bedürfnissen entsprechend beschäftigen.
Zeit zum Selbst-Tun: Hier kann jeder seinen Wünschen nachkommen
Die Zeit des Freispiels und der Freiarbeit bietet den Kindern unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten. Um diesen nachgehen zu können, dürfen die Kinder auch Spielräume außerhalb „ihres“ Gruppenraums nutzen.
Zeit im Freien: Kein Platz zum Sauberbleiben
Das Spiel im Freien gehört für uns als Selbstverständlichkeit dazu. Wann immer es möglich ist, bieten wir das Spiel auf dem Außengelände an. Bei Spaziergängen erkunden wir die nähere Umgebung.
Zeit zum Lernen – mit allen Sinnen: So macht Lernen Spaß
„Das Spiel ist die Arbeit der Kinder“. Die Auseinandersetzung mit den anderen Kindern, mit dem
Material und vor allem die unterschiedlichen Herausforderungen des Alltags (Rucksack holen, Tisch aufräumen, Hände waschen…) fordert die Kinder permanent und erweitert ihren Erfahrungs- und Wissensschatz stetig.
Wir betrachten die Zeit des selbstständigen Spiels und Arbeitens als wertvollsten Bereich. Dort, wo es erforderlich ist knüpfen wir an die individuellen Prozesse an und bringen Impulse zur Weiterentwicklung ein.
Zeit zum Energietanken: Eine kleine Pause gönnt sich jeder mal
Selbstverständlich wollen auch die Grundbedürfnisse gestillt sein. Ob beim zweiten Frühstück oder beim ausgewogenen Mittagessen – in der Gemeinschaft schmeckt es einfach besser.
Während das Frühstück mit der gesamten Gruppe eingenommen wird, bestimmt die Schlafenszeit die Zusammensetzung beim Mittagessen. Dieses wird im „Bistro“ gruppenübergreifend eingenommen.
Zeit für die Gemeinschaft: Zusammen ist es noch schöner
Den Tag beginnen wir im Morgenkreis. Die Kinder erhalten einen Überblick über die anwesenden Kinder, erfahren was der Tag bereit hält und starten singend in den Tag.
Ein fester Bestandteil im Jahresverlauf ist das Feiern von Festen.
Zeit zum Heimgehen: Jetzt gibt es etwas zu erzählen
In der Abholzeit berichten die Kinder die Erlebnisse Ihres Tages. Beobachtungen und Vorkommnisse des Tages geben wir an die Eltern weiter.
Naturgruppe
Tagesstruktur Naturgruppe:
Zeit zum Ankommen: - aber nur bis 8.30 Uhr
Der Tag beginnt am Bauwagen. Hier bereiten wir gemeinsam das Frühstück vor und treffen die Vorbereitungen für den Tag.
Zeit für die Gemeinschaft: Zusammen ist es noch schöner
Mit unserem gemeinsamen Morgenkreis, in dem wir singen und kleine Aufgaben lösen, beginnen wir den Tag in der Natur.
Mittags tauschen wir uns im Mittagskreis über das Erlebte aus!
Zeit für´s Erforschen
Wir erkunden die Umgebung, entdecken neue Plätze im Alandsgrund, erobern Vertraute im Sieboldswäldchen zurück und erleben täglich neue Abenteuer. Balancieren auf umgestürzten Bäumen, entdecken Frösche, Vögel und Insekten, waten durch Bäche und lernen die Natur und Schöpfung zu schätzen und zu schützen.
Gerne verbringen wir auch Zeit auf unserem liebevoll gestaltetem Außengelände um zu spielen oder im Bauwagen zu ruhen.
Zeit zum Energietanken: Eine kleine Pause gönnt sich jeder mal
Als Stärkung gibt es ein ausgiebiges und gesundes Frühstück. Dies wird mal auf unserem Gelände mal unterwegs eingenommen. Zurück in der Kita essen wir unser wohlverdientes, warmes Mittagessen und füllen unsere leeren Energietanks wieder auf.
Zeit zum Heimgehen: Jetzt gibt es etwas zu erzählen
Nach einem aufregenden Tag freuen sich die Kinder ihren Eltern die Abenteuer zu erzählen und die gefundenen Schätze zu präsentieren. Bis 14.30 Uhr werden die Kinder abgeholt.
Team
Gemeinsam sind wir stark
Ganz neu zusammengestellt befindet sich unser Team „Sternwarte“ noch im Prozess des Zusammenwachsens. Während zwei Mitarbeiterinnen die Grundlagen unseres Stammhauses seit 25 Jahren mit entwickelt haben und diese in das neue Haus transportieren möchten, befinden sich andere Mitarbeiter*innen noch am Anfang ihrer Berufstätigkeit. Die heterogene Zusammensetzung verlangt eine intensive Auseinandersetzung mit unserem pädagogischen Konzept und erfordert stetige Kommunikation und Absprachen.
Gemeinsam haben wir uns auf den Weg gemacht die „Sternwarte“ als Einheit aufzubauen und bleiben dennoch mit dem „Stammhaus“ verbunden, um die dort bewährte Grundhaltung und Zielsetzung als Basis unserer Arbeit immer wieder aufzufrischen und zu reflektieren.
Kooperationen
Als Kindertageseinrichtung sehen wir uns immer als Teil einer Gemeinschaft die vom Miteinander lebt. Die Eltern sind für uns natürlich die wichtigsten Ansprechpartner in der Zusammenarbeit. Mit der Goethe-Keppler-Grundschule möchten wir in den nächsten Jahren die Kooperation aufbauen. Darüber hinaus sind wir immer wieder offen und interessiert, auch über den Tellerrand hinaus zu blicken und projektbezogen mit anderen Einrichtungen und Institutionen zusammenzuarbeiten.
Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
Mit dem Betreuungsauftrag überlassen Sie uns das Wertvollste was Sie haben – Ihr Kind. Ein Vertrauensvorschuss, dessen wir uns bewusst sind. Über einen guten Kontakt wächst die Bereitschaft, sich füreinander zu öffnen, einen Einblick zu gewähren, auch über Sorgen und Probleme zu sprechen. Gehen Sie offen auf uns zu. Wir lernen uns gegenseitig mit den Bedürfnissen besser kennen und können diese zum Wohl Ihres Kindes umsetzen.
Ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch beider Seiten trägt zu einer bestmöglichen Förderung der Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes bei. Wir informieren Sie auf vielfältigste Weise (Elternzeitung, Elternabende, Aktionen uvm.) und binden Sie gerne mit Ihren Kompetenzen in unsere Arbeit ein.
Durch die Mitarbeit im Elternbeirat haben Sie die Möglichkeit, einen noch tieferen Einblick in unsere Arbeit zu erhalten und sich unmittelbar mit Ihren Wünschen, Ideen und Vorschlägen einzubringen!
Wir nehmen Ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst, und versuchen unsere Angebote so auszurichten, dass wir damit Ihren Erwartungen entsprechen. Natürlich sind immer wieder Kompromisse notwendig, um allen Familien gerecht zu werden.
Neben den Kindern möchten wir, dass auch Sie sich bei uns wohlfühlen und zufrieden sind.
Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat
Jeder hat die Möglichkeit sich im Rahmen des Elternbeirats aktiv in das Geschehen in der KiTa einzubringen und gemeinsam mit uns die Arbeit in der KiTa zu reflektieren, weiterzuentwickeln und mitzugestalten.
Die Elternbeiratsmitglieder werden zu Beginn des KiTa-Jahres von der Elternschaft für ein Jahr gewählt und treffen sich zu ca. sechs Sitzungen pro Jahr. Gemeinsam planen wir Feste und andere Aktivitäten, bereiten diese vor und führen sie in Kooperation durch.